Schweineschnute in gross

Das Achten auf Tierwohl in der Nutztierhaltung ist uns in der Theorie sehr wichtig, in der Praxis wollen wir aber keinen Cent mehr dafür zahlen. So scheint es.

Das Tierwohl ist aber auch den Bäuerinnen selbst oft einfach eine Selbstverständlichkeit, egal wie schwierig sich dann die Vermarktung ihres Qualitätsproduktes gestaltet.

Dies geht in Variante Idealismus, wie z.B. beim Fred Zehetner und der Daniela Wintereder auf ihrer BOA-Farm in Wildendürnbach im Weinviertel, Niederösterreich. Sie sind Biobauern und leben das Tierwohl bis in den Tod, da auch das Töten eines Tieres – zum anschließenden, fachgerechten Schlachten – mitten in der Herde passieren darf. Er ist Metzger vom Grundberuf und bekam deswegen die Bewilligung für einen eigenen Schlachtraum. Somit bieten die Beiden zu 100% stressfreies Rinderfleisch aus ‚extensiver Weidehaltung ‚.

„Wir produzieren alle viel zu billig auf Kosten der Tiere, auf Kosten der Umwelt, auf Kosten der Böden.“, ist Hr. Zehetner überzeugt … und tut es anders, gemeinsam mit Frau Wintereder.

In der Steiermark hat der Biobauer Alois Kiegerl die Initiative ‚Stressfreie Hofschlachtung‚ gegründet und kämpft mit zehn seiner Kolleginnen darum, dass man den Tieren den Stress des Transportes zur Schlachtung ersparen darf, indem man auf den Bauernhöfen selbst die Tötung vornehmen kann.

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Tierwohl geht aber auch in Variante Hightech:

Das Achten aufs Tierwohl ist auch möglich durch einen Kompoststall. Sehr interessant!:

Das nächste Video erzählt von der Erfolgsgeschichte der Bauernfamilie May und ihrer Tiere.

Dazu muss ich ergänzend nochmal die Frage aufwerfen: Was ist der Konsumentin das Tierwohl wert?

In gewohnter Umgebung sterben können, umringt von seiner Familie, das will auch der bayrische Biobauer Herbert Siegel für seine Tiere. Er führt seinen Mastbetrieb in ‚Mutterkuh-Haltung‚, was bedeutet, dass die jungen Kälber im Aufwachsen bei ihrer Mutter bleiben dürfen und von ihr gesäugt werden. Letzteres hat zur Konsequenz, dass die Mutterkühe natürlich deswegen nicht gemolken werden können.

Deswegen ist Herrn Siegel auch das würdige Ende seiner Tiere ein Anliegen. Er hat mehr als sieben Jahre dafür gekämpft, jetzt hat er die Bewilligung dazu. Ein Jäger, ein Metzger, ein Tierarzt … und eine mobile Schlachtbox machen das möglich. Mit dem nächsten und letzten Video schließt sich der Kreis.

Wenn dich das Thema mehr interessiert, dann passt der Beitrag ‚Das zufriedene Schwein‚ genau dazu.