saftiggrüner Wald

Der Hamburger Andreas Eke und die Panamaerin Iliana Armién forsten Panama wieder auf und machen dabei ein gutes Geschäft. Sie wollen einerseits zertifizierte Edelhölzer verkaufen und mit diesem Verkauf ihre Baumpflanzungen weiterfinanzieren, Alles im Sinne der Nachhaltigkeit. Ihre Vision: ein tropischer Mischwald aus überwiegend einheimischen, unterschiedlich alten Generationen von Bäumen – der Generationenwald.

Die GenossenschaftDer Generationenwald’/‘The Generation Forest‚ mit Sitz in Hamburg wurde im Jahr 1994 von Herrn Eke und Frau Armién zu diesem Zwecke gegründet. Sie arbeiten mit Investorinnen, die sich durch Landkauf Rechte am späteren* Verkauf der ausgedünnten Edelhölzer erwirken.

Frau Armién hat Forstwirtschaft studiert und jahrzehntelang die besten Samen der stärksten Tropenbäume gesucht und gezüchtet, weil viele davon in Panama schon verschwunden waren. Sie züchtet tropische Setzlinge, die widerstandsfähig gegenüber Klimaveränderungen sind. Sie setzt die Samen und zieht ihre Pflänzchen also selbst bevor sie, bereits groß genug, in den Boden ausgepflanzt werden.

Beide verbindet die Liebe zum Wald. Sie sind davon überzeugt, dass Biodiversität der Schlüssel für nachhaltiges Wirtschaften ist. Biodiversität schützt aktiv die Bäume. Viele Vögel fressen den ganzen Tag Insekten und Baumschädlinge, dadurch braucht der Wald weniger Chemie.

Frau Armién sah in ihrer Kindheit soviele Wälder durch Brandrodung in Flammen stehen, dass sie sich bereits damals geschworen hatte, etwas dagegen tun zu wollen.

Herr Eke fasziniert die Win-Win-Situation von Ökologie und Ökonomie. Sie pflanzen Tropenhölzer an und lassen nach wenigen Jahren bereits die Natur alleine weiterarbeiten in Richtung Mischwald. Sobald bereits etwas höher gewachsene Bäume als kleiner Hain ‚herumstehen‘, kommen die Tiere zurück. Die Tiere, die in weiterer Folge für die natürliche Samenaussaat sorgen. So ist der Generationenwald bereits auf 8.000 Hektar angewachsen innerhalb der letzten 20 Jahre.

Um Platz für größere Bäume zu schaffen, müssen schmälere Bäume immer wieder ausgedünnt werden. Dies bringt die erste Rendite, den ersten Gewinn. Ein sich wiederholendes Prinzip bis hin zu Baumriesen, umgeben von allerlei Kleingehölz. So einfach ist es!

Die Baumriesen/Edelhölzer werden dann ausgewählt verkauft und sichern das ‚Überleben‘ des restlichen Waldes.

* The Generation Forest setzt nicht auf schnelle Rendite, sondern auf ein durch Impact Investing langsameres Gewinnausschüttungs-Modell, mit der die Natur Schritt halten kann.

Den Wert eines Waldes kann man auch an seinem Ausmaß an Ökosystemleistung bemessen, wobei diese eine Art Dienstleistung darstellt, die eine artenreiche Natur dem Menschen bietet:

  • Baumwurzeln halten Wasser im Boden und verhindern Erosion.
  • Bienen und Schmetterlinge bestäuben Ackerpflanzen und Obstbäume.
  • Alle Pflanzen gemeinsam bremsen die Klimaerwärmung.

Herr Eke und Frau Armién schaffen Bewusstsein für den Wert von Wäldern, sie schaffen Arbeitsplätze vor Ort und freuen sich über jede Nachahmerin.

The Generation Forest setzt auch auf Soziale Nachhaltigkeit und arbeitet mit der panamaischen Bevölkerung eng zusammen. Einheimische brauchen Ressourcen zum Leben. Wenn sie dafür nicht brandroden sollen, dann muss man ihnen Alternativen bieten.

In Panama setzt die Bevölkerung traditionell auf Viehwirtschaft und für neue Rinderweiden wird immer wieder Wald gerodet. Eine Viehzüchterin wird nur dann von Viehzucht auf Waldzucht wechseln, wenn sie vom größeren, wenn auch später eintretenden finanziellen Gewinn des Umstiegs überzeugt werden kann.

Das Projekt Generationenwald gibt den Leuten vor Ort Forstpflege-Jobs, schult sie ein oder schenkt ihnen eine komplette Ausbildung und zahlt gute Gehälter. Das fördert die Akzeptanz und das Umdenken.

Einen Wald aufzuforsten, darum geht es auch im Beitrag ‚Eine Reise nach Indien‚.