vier Hände, die sich übereinander an den Daumen fassen

Kerstin Held ist Pflegemutter und Inklusions-Aktivistin. Sie lebt zur Zeit mit vier geistig und körperlich behinderten Pflegekindern, westlich von Hamburg in Deutschland.

Ein 8köpfiges Betreuerinnen-Team unterstützt sie. Jeden Tag sind je vier Mitarbeiterinnen anwesend und sichern eine 1:1 Betreuung, um auf die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes eingehen zu können.

„Inklusion beschreibt dabei die Gleichwertigkeit eines Individuums, ohne dass dabei Normalität vorausgesetzt wird.

Normal ist vielmehr die Vielfalt, das Vorhandensein von Unterschieden.

Die einzelne Person ist nicht mehr gezwungen, nicht erreichbare Normen zu erfüllen, vielmehr ist es die Gesellschaft, die Strukturen schafft, in denen sich Personen mit Besonderheiten einbringen und auf die ihnen eigene Art wertvolle Leistungen erbringen können.“ (ad soziale Inklusion, Wikipedia)

Es macht einen großen Unterschied, ob ein Kind in einem Heim-Ambiente aufwächst oder in einem Familien-Ambiente, ist Frau Held überzeugt. Denn trotz wechselnder Betreuerinnen bleibt eine immer gleich, die Mama. Letzteres ist wichtig für Sicherheitsgefühl und Vertrauen.

Bindung als Nährboden für Entwicklung. Sie ist die menschliche Ressource Nummer eins.

„Denn: bin ich sicher gebunden, dann hab ich auch die Sicherheit zu wachsen.“

Frau Held ist die direkte Arbeitgeberin ihrer Assistentinnen. Die Gelder für die Gehälter bekommt sie von der Krankenkasse und dem Sozialamt.

Als Vorsitzende des Bundesverbandes behinderter Pflegekinder e.V. hilft sie auch anderen Pflegefamilien durch den Dschungel an Zuschüssen und Förderungen von öffentlicher Seite.

Sie vernetzt die Familien und organisiert Info-Veranstaltungen für den Verband.

Es tut so gut, zu sehen, dass manche Menschen echt verstanden haben, wie Inklusion funktioniert. Ich möchte dir hier noch ein weiteres Video gönnen, denn in dem erzählt Frau Held, wie sie sich in jungen Jahren mit ihrer behinderten Schwester verbündet hat gegen eine Gesellschaft, die behindert.

Ein weiteres Bekenntnis zur Inklusion findest du hier im Beitrag ‚Ich bin ok – du bist ok‚.