Andreas Lackner aus Österreich, ehemals Aktivist bei Greenpeace, arbeitete auf Großseglern und lernte im Zuge dessen im Jahr 2000 die zwei Niederländer Arjen van der Veen und Jorne Langelaan kennen. Die drei Männer einten zwei Überzeugungen, die Liebe zum Meer UND ihr Umweltbewusstsein.
In Anbetracht der Tatsache, dass 16 Frachtschiffe, die unsere Konsumgüter von einer Seite der Erde zur anderen bringen, dass 16 dieser Frachtschiffe unsere Meere mit Schadstoffemissionen im gleichen Ausmaß verunreinigen wie sämtliche PKWS der ganzen Welt, wollten sie etwas tun.
Jedes Einzelne der größten dieser Frachtschiffe braucht 500.000 l Schweröl pro Tag.
Die drei Freunde bauten die Tres Hombres: Konkret begonnen wurde mit dem Bau eines emissionsfreien Segelschiffes als Pilotprojekt, um die Marktnische FAIRTRANSPORT auszubauen und deren wirtschaftliche Lebensfähigkeit zu beweisen. Aus einem Wrack eines ehemaligen Kriegsschiffkutters, der mittlerweile 75 Jahre alt geworden wäre, hoben die drei Männern die Tres Hombres wie einen Phönix aus der Asche.
Sie machten aus einem Kriegsschiff ein Friedensschiff.
Sie bauten mit insgesamt 160 Freiwilligen den rostigen Motor aus, erneuerten viele Teile des Rumpfes und setzten 2 Masten.
Sechs Photovoltaikmodule und zwei kleine Windgeneratoren liefern Elektrizität für die nautischen Geräte und die Beleuchtung unter Deck.
Im Dezember 2009 unternahm das Segelschiff seine Jungfernfahrt zum Klimagipfel nach Kopenhagen
…. und seit 2010 ist dieser klimaneutrale Frachtdienst zwischen Europa und dem amerikanischen Kontinent unterwegs.
Die Tres Hombres fährt seither ganzjährig über den Atlantik.
Das Segeltransportschiff startet im Oktober in den Niederlanden, lädt Stockfisch in Norwegen, Wein in Frankreich und Olivenöl in Portugal. –>–> Die Route führt dann zum brasilianischen Belém, wo Wein und Olivenöl entladen und im Gegenzug Kaffeebohnen und andere fair gehandelte Produkte aus dem Amazonasbecken geladen werden. –>–> Auf der Rückreise läuft die Tres Hombres für Rum und Kakaobohnen am Rand der Karibik unter anderen die Antilleninseln Grenada und die Dominikanische Republik an. –>–> Am Weg zurück nach Europa können auf den Azoren Fischkonserven geladen werden.
Jede ist außerdem herzlich willkommen, mitzufahren. Es können bis zu 10 Passagiere mitsegeln und im Zuge dessen auch gleich die Ausbildung zum professionellen Segelschiffkapitän machen. Den Routenplan siehst du auf https://fairtransport.eu/sail-along
Am besten gleich anmelden, obwohl ich keine Ahnung habe, wielange die Warteliste sein kann.
Die Tres Hombres war bis vor kurzem das einzige Segelschiff im Transatlantik-Frachtverkehr. Sie transportiert 35 Tonnen. Jetzt hat sie eine kleine Schwester, die Nordlys IV, dazubekommen.
Die Nordlys IV segelt ebenfalls ohne Motor und ist möglicherweise das älteste noch arbeitende Frachtschiff der Welt, es liegt im Wasser seit dem Jahr 1873. Es beliefert die Küsten Europas und kann bis zu 30 Tonnen Fracht transportieren.
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Ermutigt von einem technischen Entwurf eines Segel-Containerschiffes, bereits aus dem Jahr 1958, begannen die drei Männer gemeinsam an einem Konzept für einen emissionsärmeren Frachtdienst über See zu arbeiten.
Seitdem propagieren und unterstützen sie die ECOLINER von Dykstra Naval Architects, innovative Segelschiffe, die die gleiche Menge an Konsumgütern in der fast gleichen Zeit – mit Zuhilfenahme von Windenergie UND Meeresströmung – für 1/3 weniger Emissionen in alle Teile der Welt bringen können. Man würde also pro Fahrt 167.000 l Schweröl weniger benötigen.
Und der Segler und Ingenieur Yves Parlier hat noch eine andere geniale Idee, um den Treibstoffverbrauch von Container-Schiffen kurzfristig und deutlich zu senken. Ein vor das Schiff gespanntes kleines Segel soll den Spritverbrauch auch schon um Wesentliches verringern.
Hier habe ich nur ein Video in Französisch gefunden:
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