die Flagge von Indien

Jadav Payeng, auch „Molai“ gerufen, begann im Jahr 1979 auf der weltweit größten Flussinsel Majuli, seinem Zuhause, mit dem Auspflanzen von einigen Bambustrieben.

Majuli, im Fluss Brahmaputra, im nordindischen Bundesstaat Assam gelegen, ist das Zuhause von 150.000 Menschen und ständig zur Monsunzeit der Erosion ausgesetzt.

Herrn Payeng prägte eine Beobachtung als junger Mann. In einem Jahr der Dürre, durch ausbleibendem Regen, traf er auf eine Vielzahl von Schlangen, die aus Wassermangel verstorben waren. Aufgebracht fragte er die Dorfältesten, was zu tun sei und erfuhr, dass diese bereit waren, es tatenlos hinzunehmen. Dass sie ihn abspeisten mit ein paar Bambussetzlingen, um, wie sie ihm lakonisch mitteilten, einen Wald aufzuforsten, um der fortschreitenden Erosion anzukommen.

Das spornte ihn an. Er wollte nicht tatenlos zusehen und ging dazu über, Baumsprösslinge zu pflanzen, zu gießen und zu pflegen, jeden Tag neue. Er zog jeden der Bäume von Hand auf. In insgesamt mittlerweile 35 Jahren entstand ein ganzer Wald, der bereits größer ist als der Central Park. Durch Bepflanzung kann man der Versandung des Landes und der anschließenden Landabtragung durch die Wasserströmung entgegenwirken.

2009 lernte er seinen zukünftigen Freund Jitu Kalita kennen, ein passionierter Naturfotograf aus der nahegelegenen Stadt Jorhat. Herr Kalita liebte Majuli und entdeckte auf einen seiner Streifzüge durch die Insel den dichten Wald, inmitten sandiger Landschaft. Er war fasziniert und schrieb einen Artikel über Hrn. Payeng in einer lokalen Zeitung.  Herr Kalita zeigt dir ‚A Taste Of India‘ in Folgendem, wie ich meine:

Seitdem hat Hr. Payeng eine Stimme. Er ist, wie er selbst sagt, ein einfacher Mann. Die Wertschätzung seiner Arbeit seit 2009 freut ihn. Er bekam eine Urkunde für den Titel „Herr des Waldes in Indien“, sein Wald bekam seinen Namen (Molai Sanctuary) und es gibt sogar Bemühungen, seinen Wald als Unesco-Kulturerbe eintragen zu lassen.

Letzteres würde ihm seine Sorgen nehmen bezüglich der großen Tiere, die seinen Wald mittlerweile besuchen und die ihn in Konflikt bringen mit angrenzenden Bauern. Er bekam auch eine Stimme für seine Ideen zur Rettung unseres Planeten. Mir persönlich gefällt am besten seine Idee, dass jedes Kind sich fortlaufend für eine geraume Zeit um einen selbst gepflanzten Baum kümmern dürfen sollte.  Seine Anregung, sich ein Leben ohne Sauerstoff vorzustellen, damit man dann versteht, was ein Baum bedeutet, gefällt mir ebenfalls sehr.

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