eine Hand greift nach einem Bündel Karotten, welches ihr eine andere Hand reicht

Eine FoodCoop (Food Cooperative, zu Deutsch: Lebensmittelkooperative) ist der Zusammenschluss von Personen und Haushalten, die selbstorganisiert biologische Produkte direkt von lokalen Bauernhöfen, Gärtnereien, Imkereien etc. beziehen.

Allein in Wien gibt es fast in jedem Bezirk eine solche Kooperative, im ganzen sind es 24 Stück, und im restlichen Österreich zähle ich weitere 35 food coops.

Es handelt sich dabei offenbar um keine schlechte Idee!

Solidarische Landwirtschaft bedeutet, dass die Menschen, die Nahrungsmittel produzieren, und die Menschen, die Nahrungsmittel verbrauchen, nicht mehr getrennt werden durch einen ‚eisernen Vorhang‘, den wir Marktwirtschaft nennen.

Es gibt keinen Zwischenhändler in solchen Systemen. Das spart also nicht nur Kosten, das spart auch Ressourcen. Vor allem bedeutet es, dass die Menschen Nahrungsmittel bekommen, weil sie Mitglied einer solidarischen Landwirtschaft sind.

Sie können sogar mithelfen. Und durch diese Praktiken fangen sie an, die Nahrungsmittelproduktion nicht nur zu verstehen sondern sogar autonomer zu werden, weil sie damit sozusagen einen Teil Selbstversorgung wiedererlangen.“ erklärt der deutsche Ökonom Niko Paech im Jahr 2019.

Da das Video dazu auf youtube nicht mehr verfügbar ist, will ich hier ein Video verlinken, aus dem Jahr 2023, in dem Herr Paech auch spricht wo nichts an Brisanz dazu verloren hat:

Eine MDR Doku mit Frau Franziska Heinisch: „Wer bezahlt die Zukunft? – Der Preis der Klimakrise

Es bedeutet quasi eine Win-Win-Situation für den Bauernhof sowie für die direkt dort einkaufende Konsumentinnen-Gemeinschaft. Erstere erzielen fairere Preise für ihre Produkte und zweitere beziehen biologische Nahrungsmittel mit Mehrwert durch das vertrauensvolle Nahverhältnis mit den Bauersleuten bzw. Gärtnerinnen.

Eines ist mir noch wichtig zu betonen: da es keinen Zwischenhändler gibt, bedeutet ‚faire Preise‘ für die Bäuerinnen ebensolche faire Preise für die Konsumentinnen. Eben WEIL der Zwischenhändler wegfällt. Dafür gibt es einen Zeitaufwand, den Jede in die Organisation der jeweiligen food coop stecken muss. Im folgenden Beispiel schätzt man, dass es sich dabei um eine Stunde Aufwand pro Mitglied und Woche handelt. Das ist allemal verkraftbar für soviel Mehrwert.

Zuerst will ich dir eine ‚Einkaufsgemeinschaft beim Bauern‚ in Floridsdorf, die FC Floridsdorf, vorstellen:

Die ‚Mutter‘ aller food coops in Österreich, das ‚Bio Paradeis‘, wurde bereits 2007 gegründet, ist im 18. Wiener Gemeindebezirk in Währing beheimatet und wird hier als zweites Beispiel präsentiert.

Im Jahr 2022 ist das Bio Paradeis zum ‚Paradeisa‚ geworden, und ist nun genau genommen ein Bioladen mit online-Bestellmöglichkeit, jedoch keine food coop im engeren Sinne mehr.

Es geht den Mitgliedern um das Wissen woher ihre Nahrung kommt … und generell wirkt hier bereits alles sehr professionell.

Als dritte food coop will ich dir jetzt noch, aus Wien hinausschauend, die FC Guad vorstellen, neu gegründet (2018) in Mistelbach.