einige Holzstämme liegen ungeordnet auf einem Haufen

Holzhäusern gehört die Klimaschutz-Zukunft. Hans Joachim Schellnhuber, der ‚deutsche Klimapapst ‚, der bis 2018 einer der Chefs beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung war, ist einer der Verfechterinnen dieser nachhaltigen Idee. Er möchte mit dem natürlichen Baumaterial Holz das Klima retten.

Die Rückkehr zu Holz beim Hausbau ist ein wichtiger Beitrag gegen die Erwärmung der Erde. Es ist ein vielseitiger, natürlicher Baustoff und kann noch dazu jahrhundertelang große Mengen des Klimagases CO2 speichern.

Wenn man nun beginnt großflächig aufzuforsten, um mit Holz statt mit Beton zu bauen, dann wird einer der bis jetzt größten Klimasünder, die Baubranche nämlich, zum Klimafreund. Nicht nur entsteht dabei kein neues CO2 mehr, die Dörfer und Städte binden dann bestehendes und machen es dadurch für lange Zeit unschädlich für unsere Atmosphäre.

Günther Strobl zitiert und schreibt über Herrn Schellnhuber im Der Standard, im Artikel „Milliarden Bäume gegen den Treibhauseffekt“ (Der Standard Wochenende, Sa./So., 30. September/1. Oktober 2023Wirtschaft, S 19):

“ ‚Ein Baum, am richtigen Ort gesetzt, kostet vielleicht zehn Euro. Er kann aber zehn Tonnen CO2 speichern‘, rechnet Schellnhuber vor. Zum Binden einer Tonne CO2 reiche somit ein Euro, was verglichen mit 500 bis 1000 Dollar, – die das Herausholen von einer Tonne CO2 direkt aus der Atmosphäre mit heute zur Verfügung stehenden technischen Hilfsmitteln kostet -, äußerst günstig sei.

Was aber, wenn die Bäume nach 50, 60 oder 80 Jahren ihr Klimaxstadium erreicht haben? Gerade dann würden sie unter dem Einfluss der Erderwärmung zu einer Quelle von CO2 – Stichwort Waldbrände.

Deshalb müsse das Aufforstungsprogramm sinnvollerweise einhergehen mit einem Paradigmenwechsel beim Bauen: Mehr Holzhäuser statt solche aus Ziegel oder Beton. Damit hätte man eine CO2-Senke, die als Bauholz in Gebäuden steckt, Wälder könnten immer wieder nachwachsen und zusätzliches CO2 binden.“

40% unserer Treibhausgas-Emissionen sind auf das weltweite Bauen, das Instandhalten der Gebäude und der damit verbundenen Infrastruktur zurückzuführen. In den Industrienationen entsteht gut die Hälfte davon durch Abriss und Bau.

Der Bauvorgang selbst ist eine einzige Abfolge von Klimasünden. Mit hohem Energieaufwand wird Kalk bei extremen Temperaturen gebrannt, um Zement herzustellen. Das im Kalk gebundene CO2 wird dabei ebenfalls frei. In immer weiteren industriellen Prozessen wird daraus schließlich Stahlbeton. Der Stahlbeton wird oft Hunderte Kilometer weit mit Diesellastern transportiert und schließlich mithilfe weiterer klimagiftiger Maschinen verbaut.

Und dann braucht es zum Beispiel auch Sand für den herkömmlichen Bau eines Hauses. Viel Sand. Und auf dessen Suche gehen wir mittlerweile bereits weite Umwege, denn er ist dabei, rar zu werden. Wir baggern Sand aus dem Meer in allen Teilen der Welt und das ist ebenfalls nicht unbegrenzt möglich, wie Insiderinnen der Baubranche unter vorgehaltener Hand längst schon thematisieren.

Ein weiterer Grund auf Altbewährtes umzusteigen.

Der Werkstoff Holz erlebt eine einzigartige Renaissance. Hier das zuvor angesprochene HoHo (HOlzHOchhaus Aspern) in Wien im Entstehungsprozess. Es besteht zu 75% aus dem nachhaltigen Baumaterial und ist seit 2019 in Benutzung.

Der Beitrag ‚Vertikal Grün‚, so du noch Zeit hast, zeigt eine ästhetische Kombinationsmöglichkeit.