In einer Zeit, in der der Rohstoff Wasser knapp wird, gilt es, mit dieser Ressource sparsam umgehen zu lernen. Das ‚Recycling‘ von Wasser besteht aus dem Säubern und Klären von Gebrauchtwasser, auf dass man es anschließend wiederverwenden kann. Technologische Klär-Konzepte, mithilfe derer man in Kläranlagen aus entstandenem Abwasser sauberes Wasser wiedergewinnen kann, gibt es schon lange.
Erst seit kurzem gelingt es auch, die im Schmutzwasser befindlichen Nährstoffe und die durch den Klärprozess entstehende Energie für die Wiederverwendung zu bündeln.
Im Video wird der Prozess der Wasseraufbereitung, eigentlich der ‚WasserWIEDERaufbereitungsprozess‘, sehr gut beschrieben. Es wird der Kreislauf Wasser, vom Trinkwasser zum Trinkwasser, inklusive Energiegewinnung, wie durch E_OS (siehe folgend) möglich, anschaulich aufgezeigt.
In der Wiener Kläranlage Simmering, die für das Abwasser aller Wiener Haushalte zuständig ist, wird aus dem genutzten Schmutzwasser (aus Küche, Bad und Toilette) wieder sauberes Nutzwasser gemacht.
Seit Juni 2020 kann darüber hinaus durch das neu angeschlossene Technikprojekt E_OS (Energie-Optimierung-Schlammbehandlung) im Zuge dieser Abwasserreinigung auch Energie gewonnen und der Ausstoß von 40.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden.
Durch die effiziente Nutzung der im Klärschlamm enthaltenen Energie kann der gesamte Strom, der für den Betrieb der Kläranlage notwendig ist, aus dem erneuerbaren Energieträger Klärgas (Biogas) erzeugt werden. Die Wiener Kläranlage ist damit seit eben 2020 energieautark.
Damit nicht genug, die Wiener Hauptkläranlage in Simmering produziert ab jetzt sogar mehr Öko-Energie, als sie zur Abwasserreinigung benötigt.
Dafür hilfreich startete die Aktion ebswien, einBesonderesService, wo man die Selbstverantwortung der Bürgerinnen mit einbezieht. Sieh nach, es wird Alles erklärt. Was man ins Klo schmeissen kann und was dann bitte besser nicht.
Das sichtbarste Zeichen der neuen Schlammbehandlungsanlage (E_OS) sind die sechs jeweils 30 Meter hohen Faulbehälter, wohin der „voreingedickte“ und auf 38 Grad Celsius erwärmte Schlamm gelangt. Unter Luftabschluss bauen Bakterien in einem Faulungsprozess die organischen Inhaltsstoffe des Klärschlamms ab. Während dieses 25 Tage dauernden Prozesses – der „anaeroben Stabilisierung“ – entsteht dieses Klärgas, das zu 2 Drittel aus dem energiereichen Methan besteht.
Das Gas wird mithilfe von Blockheizkraftwerken, über mechanische Energie und Generatoren, in elektrischen Strom und in Wärme umgewandelt. Der Strom wird bei Überschuss einspeisbar ins öffentliche Netz und die Wärme wird für Heizung und Warmwasserbereitung verwendet.
Das zweite innovative Beispiel für die perfekte nachhaltige Nutzung von Wasser ist zur Zeit noch im Forschungsstadium. Die Nutzung und das gleichzeitige Recycling von Wasser im Privathaushalt wird direkt vor Ort möglich. Der direkteste Kreislauf von Wasser:
Das „NEST“ (Next Evolution in Sustainable Building Technologies, … die Nächste Entwicklung in Nachhaltiger Bautechnologie) ist das modulare Experimentalgebäude von Empa (Interdisziplinäre Forschungsinstitut des ETH-Bereichs für Materialwissenschaften und Technologie) und Eawag (Wasserforschung der Schweiz) und hilft beim Erarbeiten von Ressourcenminimierung in den städtischen Wohn- und Arbeitswelten der Zukunft. Es wird nach Wegen zur effektiven Verbrauchsreduktion und Wiederverwertung gesucht.
Empa ist ein schweizer Projekt in 8600 Dübendorf.
Beim Forschungsprojekt Water Hub geht es darum, bereits entwickelte Techniken zu optimieren:
- aus dem sogenannten „Grauwasser“ (Duschwasser) wird wieder sauberes Wasser,
- aus dem „Gelbwasser“ (Urin) werden Nährstoffe (Pflanzendünger) extrahiert und
- aus dem „Schwarzwasser“ (Fäkalien) wird Energie (ökologischer Brennstoff) gewonnen.
Das NEST bildet den Praxistest.
Der Beitrag ‚Im Herzen Südamerikas‚ zeigt dir zwei Männer, die ihr Leben dem Kampf für das Menschenrecht Wasser verschrieben haben.
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