eine blaue Kugel, die die Welt darstellen soll, wobei die Kontinente dunkelblau und die Wasserflächen hellblau sind. Daneben steht eine hölzerne Gliederpuppe ohne Gesicht, lässig an die Kugel gelehnt. Weißer Hintergrund.

Die Wanderung des Menschen auf der Erde – wertfrei untersucht, das bietet die Arte-Doku, die mir diesen Beitrag wert ist. Nach welchen Gesetzmäßigkeiten funktioniert Migration?, dieser Frage sollte mit mehr Öffentlichkeit neutral nachgegangen werden. Thus, here it is.

Es geht um die Entzauberung eines Irrtums. Denn Einwanderung ist ein wichtiger und zentraler Wirtschaftsfaktor!, heute mehr denn je.

„Wir waren die meiste Zeit der Menschheitsgeschichte Nomaden.“ (Hr. Parag Khanna, Politikberater)

„Migration vorherzusagen ist viel komplexer als das Wetter vorherzusagen.“ sagt Fr. Marzia Rango – Datenanalystin.

Trend-Analysen können zwar erstellt werden dank der Social Media- und Google-Suchmaschinen- Auswertungen, … vorherzusagen, wieviele Menschen dann effektiv wann wohin wandern bleibt aber schwierig.

280,6 Mio Menschen – das sind 3,5 % der Weltbevölkerung – leben ausserhalb ihres Geburtslandes.

Viele Migrantinnen arbeiten im Niedriglohnsektor, auf dem Bau oder in der Pflege.

im Vordergrund lachen zwei junge Burschen in die Kamera. Sie halten gemeinsam einen schwarzen Müllsack, wo schon einiger Müll drinnen ist. Heraussen liegt auch noch einiger Müll. Sie stehen gebeugt und sind offenbar grad mitten drin im Müll aufsammeln. Einer der beiden ist schwarz, was die multikulturelle Zusammenarbeit betont. Im Hintergrund sieht man weitere junge Menschen bei der gleichen Arbeit im Park, weil grüne Wiese und Bäume mit sonnigem Schatten.

Das Ziel der Migrantinnen ist ein Besseres Leben und Bessere Bildung.

Die weltweit begehrtesten Einwanderungsländer sind die USA an erster Stelle, gefolgt von Deutschland, auf Platz drei liegt SaudiArabien.

Der Soziologe Thomas Faist befasste sich schon vor Big Data mit Ursachen und Verstärkern von Migration.

Melissa Siegel, Migrationsforscherin – nur 1/3 der weltweit Migrierenden machen sich aus Entwicklungsländern auf den Weg in Industrieländer.

Die größte Gruppe der Migrantinnen kommt aus Ländern mit mittleren Einkommen (nicht aus Entwicklungsländern!), wie

Indien, China und die Philippinen.

„Sie sind oft besser gebildet, haben gute Voraussetzungen für den Arbeitsmarkt und verfügen über ein Netzwerk, um überhaupt auswandern zu können.“ (Siegel)

„Die meiste Migration findet innerhalb von Landesgrenzen statt.“ erklärt Parag Khanna. Wenn die Menschen vom Land in die Stadt gehen, um bessere und mehr Jobmöglichkeiten zu finden.

Der Mensch war immer schon unterwegs in jeder Epoche seines Bestehens.

Die weltweite Vernetzung durch das Internet funktioniert wie ein Multiplikator.

„Migration ist eine der wichtigsten Formen der Vernetzung in unserer heutigen Welt. – und daher das menschliche Gesicht der Globalisierung.“ (Faist)

eine Mutter mit Kind in Tragetuch steht im Vordergrund. Die Frau mit dunklen langen Haaren und einem blauen Pulli blickt und redet liebevoll zum Kind und das Kind mit grüner Haube, circa 4 Monate alt, reagiert offenbar brabbelnd auf die Mutter. Die beiden stehen in einer hügeligen Graslandschaft.

In Industrieländern ist die Geburtenrate niedrig. Daher ist Migration der einzige Grund warum die Bevölkerung noch wächst. „Industrieländer b r a u c h e n Zuwanderung!“ erklärt Nora Tschirner als Sprecherin aus dem Off.

„Die fiskalische Stabilität von Europa hängt also davon ab, dass es mehr Migranten gibt.“ (Khanna)

Es gibt eine Einigkeit innerhalb der Migrationsforschung darüber, dass die Zielländer in jedem Fall von Migration profitieren auf lange Sicht gesehen. Migrantinnen sind in der Regel sehr jung und zahlen also viele Jahre durch ihre Steuerabgaben in die Rentensysteme ein. Sie sind nur am Anfang Sozialhilfeempfängerinnen und werden im Laufe der Zeit in der Regel zu Nettozahlerinnen (= die Summe ihrer Steuerabgaben n a c h Abzug der in sie zuvor investierten Sozialhilfegelder)

„Die Zuwanderung müsste in Zukunft zehnmal so hoch wie heute sein, um in Zukunft die Sozialsysteme zu finanzieren und genügend Arbeitskräfte für die Wirtschaft bereitzustellen.“ fasst Herr Faist zusammen.

ein Bordercollie schaut auf einem Holzsteg sitzend aufmerksam in die Kamera. Links und rechts gehen zwei Steinwände senkrecht in die Höhe, im Hintergrund sieht man eine dritte Steinwand. Der Hund ist in schwarz-weiß in einer Schlucht

Die Migrationsforscherin Frau Caroline Zickgraf widmet sich in den letzten sechs Minuten dem Migrationsgrund Klimakrise:

„Als wir Menschen noch Nomaden waren, zogen wir der Nahrung hinterher.“ – was braucht es hier noch als Ergänzung?

Die Landwirtschaft verbraucht mittlerweile fast 70% des Trinkwassers weltweit. Aber auch ein Zuviel an Wasser schafft Probleme. Wo wir bei den Wetterextremen der Jetztzeit wären.

„Wenn der Meeresspiegel steigt, die Küsten erodieren, die Böden versalzen oder austrocknen, oder ganze Ernten ausfallen“, dann werde es mehr Migration geben, so Frau Zickgraf, denn die Menschen zb in Subsahara Afrika leben vorwiegend von der Landwirtschaft und sie wehren sich gegen das Verhungern.

Durch die Umweltkrise wird die Zahl der Migrantinnen überproportional ansteigen, so ist auch Herr Khanna sicher.

Menschen versuchen, sich zuerst einmal an die Gegebenheiten anzupassen anstatt zu emigrieren. Aber was, wenn die Extremwetterereignisse zunehmen? … Und das werden sie tun!

Migration ist für viele Menschen Teil der Lösung. „Migration entsteht nicht durch mangelnde Anpassungsfähigkeit. Migration i s t ein Weg sich anzupassen.“ (Fr. Zickgraf)

„Eine sichere und geordnete Migration nutzt allen Gesellschaften in Herkunfts- und Zielländern.“ so fasst es die Datenanalystin Marzia Rango trocken zusammen.

(Zur Zeit ist es nicht anders möglich als: a) klick auf die URL + b) klick auf „auf youtube anschauen“ =>> schon kannst du das Video genießen):

https://www.youtube.com/watch?v=YLzqWEiQ1zs&t=3s

Ähnliche Beiträge: ‚Die Verteidigung der Menschenwürde‚, ‚Mister Kilian‚ und ‚Lebe um zu lieben‚. Den Beitrag ‚Ganz viel ganz anders‚ kann ich ebenfalls, weiterführend, sehr empfehlen.