der Fussabdruck eines Laufschuhs in einem Wüstenboden, Grossaufnahme

Mina Guli ist eine Australierin und ehemalige Geschäftsfrau in China, die seit 5 Jahren als Umweltaktivistin gegen die globale Trinkwasser-Verschwendung um die ganze Erde läuft.

Als Kind, konnte sie Sport einfach nicht leiden. Sie war klein und langsam und konnte nicht einmal einen Ball fangen. Mit 20 Jahren hatte sie einen Unfall und ihr Rücken wurde schwer verletzt. Sie hörte von den Ärztinnen, dass sie wohl bald im Rollstuhl landen könne. Das weckte ihren Ehrgeiz, so erzählt sie es selbst. Sie war sich sicher, dass sie sich selber heilen würde können. Also begann sie Sport zu machen.

Übers Radfahren kam sie bald zum Laufen. Es wurde ihre Leidenschaft.

Ihr Ehrgeiz steigerte sich bald, zuerst langsam zum Marathonlauf, dann schneller zum Triathlon und bald ins Unermessliche hin zum Ironman.

Sie wurde ‚immer extremer‘, so spricht ihre Schwester über diese Zeit.

Beruflich machte sie gleichzeitig ebenfalls Karriere. Sie wurde Rechtsanwältin und diente im Arbeitskontext bald schon dem Anliegen des Umweltschutzes und des Klimawandels. Innerhalb von zehn Jahren brachte sie es zur erfolgreichen, international arbeitenden und anerkannten Business-Frau auf diesem Gebiet. Und das in China.

2011 nahm sie am Welt-Wirtschafts-Forum (world economic forum) in Davos als Executive Manager der Firma Peony Capital/China teil und hatte ein ‚Aha-Erlebnis‘, wie sie es im Nachhinein nennt. Es wurde ihr die weltweite Trinkwasser-Verschwendung im Interesse unserer Konsumgesellschaft drastisch bewusst.

Der Wasserverbrauch der Warenproduktion ist riesig:

Ein einzelner Kaffee, den wir trinken, benötigt 140 Liter Wasser für das Wachstum der Kaffeebohnen, 50 Liter Wasser braucht es für die Produktion der Milch darinnen. 7000 Liter Wasser verschlingt die Herstellung einer Jeans und für ein Baumwoll-TShirt bedarf es 2.700 Liter.

Dieses ‚unsichtbare Wasser‚ macht 90% des Wassers aus, das jeder Mensch jeden Tag verbraucht. Diese Erkenntnis blew her mind.

Im Jahr 2012 gründete sie die Initiative THIRST (Durst). Sie wollte mit dieser Nonprofit-Kampagne über die Social Media – Kanäle das Bewusstsein für das Thema vor allem in der jungen Generation Chinas wecken.

Obwohl sich THIRST als sehr erfolgreich erwies (sie wurde im Jahr 2016 vom Magazin Fortune zu eine der 50 global einflussreichsten Persönlichkeiten gewählt), war es ihr nicht genug.

Sie begann zu laufen, um die Medienwirksamkeit ihres Anliegens zu steigern.

40 Marathons durch 7 Wüsten in 7 Wochen ‚: ihre Fans begleiteten sie virtuell mit Hashtags wie #run4water oder #runminarun.

Danach folgten im Jahr 2018 ‚100 Marathons in 100 Tagen ‚: in den Stunden zwischen den einzelnen Läufen über 42,195 km musste sie mit ihrem Team, neben schlafen und essen, auch noch zu den jeweiligen Startpunkten in der ganzen Welt fliegen.

Nach dem 62. Marathon am 62. Tag konnte sie nicht mehr, ihr Körper und ihr Geist brachen zusammen. Sie war von ihrem Team trotzdem schwer zu überreden, diese Selbstqual zu beenden. Sie versprachen ihr, dass sie selbst in ihrem Namen weiterlaufen würden.

Und dann geschah Wunderbares: überall auf der Welt entschlossen sich Fans, in Mina Guli’s Namen zu laufen …. und stellten Selbiges online. Eine große Community lief, verteilt über die ganze Welt, täglich Mina Guli’s Marathon-Challenge weiter, auf die 100 Marathons in 100 Tagen zu.

Tag 64, Tag 65 ….. bis zum Tag 100 wurden Marathons gelaufen von Privatpersonen, für die Sache, connected im Netz. Alle feierten gemeinsam das Engagement einer einzelnen Frau für den globalen Wasserhaushalt und rannten für sie, für ihre Idee.

Am 100. Tag, den letzten Marathon der 100, rannte dann auch wieder ihr gesamtes Team mit, vereint mit ihr im Rollstuhl in ihrer Mitte.

Das globale Versprechen für ‚Genug Trinkwasser für Jede auf dieser Welt, für immer.‘ — darum geht es ihr und ihren Followerinnen. Great, isn’t it!!

In den Beiträgen „Kreislauf Wasser“ und „Im Herzen Südamerikas“ geht es um das gleiche Thema.