ein junger Mann hört über seine Kopfhörer Musik, mit geschlossenen Augen und einem seligen Lächeln auf den Lippen

Es geht um eine besondere Form von Musiktherapie. Ich habe diese Doku gesehen und war berührt. Ich verstehe jede dieser 72 Minuten als Hommage an meine große Leidenschaft, die Musik.

Mich heilt meine Musik seit vielen Jahren immer wieder. Durch diesen Film sehe ich diese subjektive Wirkkraft bestätigt. : ))))

Dass man Letzteres am deutlichsten an dementen alten Menschen beobachten kann, erfuhr der Sozialarbeiter Dan Cohen (music & memory) währenddessen er im Jahr 2008 freiwillig in einem Pflegeheim in New York arbeitete. Dieses Jahr sollte sein Leben verändern.

Spiel einer Person, die an Alzheimer erkrankt ist und sukzessive droht den Zugang zur sie umgebenden Welt zu verlieren, ihre Lieblingsmusik von früher vor und es wird eine wunderbare Verwandlung ihres apathischen Gesichtsausdruckes zu beobachten sein.

Genau das war Herrn Cohens, ihn überwältigende, Beobachtung.

Musik erinnert an Erlebnisse aus weit zurückliegender Vergangenheit, die man schon längst vergessen glaubte. Musik kann einen daran erinnern, wer man vor langer Zeit einmal gewesen war.

Nach seinen ersten Beobachtungen bat Herr Cohen seinen Freund Michael Rossato-Bennett, ihn für einen Tag im Altersheim bei seiner Arbeit zu filmen. Daraus wurden drei Jahre der dokumentierenden Begleitung, und 2014 entstand die mittlerweile preisgekrönte Doku ‚Alive Inside – Die Musik meines Lebens‘.

„Musik und Gefühle lassen sich nicht trennen“, sagt der Neurologe Oliver Sacks ziemlich zu Beginn des Filmes.

Die Gerontologin Naomi Feil kommt zu Wort. Dr. G. Allen Power von ‚Altern in Würde‚, aus Kanada, sieht „Leiden als ein Signal“, dem man nicht nur mit Medikamenten nachgehen/nachgeben sollte. Samite Mulondo stellt seine Arbeit mit Musik in Bezug zu Herrn Cohens Ansatz.

Der weltbekannte Jazzsänger und -musiker Bobby McFerrin vertritt den Standpunkt, dass Musik uns Alle erreicht und unser innerstes Sein zu berühren versteht.

Bezogen auf Demenz wird die Lieblings- und Lebensmusik von den Betroffenen in der Doku als ‚die Hintertür in den Geist‚ beschrieben, die die verlorene Verbindung zum Leben wiederherstellen kann.

Diese Form von Musiktherapie als vollkommenes Glück am Finale des Lebens sollte sich Jede gönnen dürfen.

Regie:Michael Rossato-Bennett

Schauspieler: Dan Cohen (Himself), Louise Dueno (Herself), Nell Hardie (Herself), Norman Hardie (Himself), Bobby McFerrin (Himself), Michael Rossato-Bennett (Himself), Yvonne Russell (Herself), Oliver Sacks (Himself), Bill Thomas (Himself), Doug Thompson (Himself)

Jede einzelne dieser Minuten ist es wert von dir gesehen zu werden. Es wird auch dein Leben verändern.

Hier passt perfekt im Anschluss der Beitrag ‚Lässt Seele Fliegen‚.