einfach gezeichneter Baum, braun-strichlierter Baumstamm und grün strichlierte Baumkrone mit vereinzelten Blättern

Zwei Tierärztinnen aus London, Charis und Matthew Watkinson, zogen nach Wales und kauften sich in der Nähe von Newport ein Stück Ackerland. Im neuen Zuhause gründeten sie eine Familie und versuchen jetzt zu viert ein neues Leben, das dort staatlich gefördert wird. Sie streben nach einem Leben in Klimaneutralität.

Roc Sandford erbte im Jahr 1990 eine beträchtliche Summe Geld und kaufte sich darum die schottische (innere Hebriden) Hebrideninsel Gometra. Erst das Leben auf der Insel selbst hat ihn in diesen letzten 30 Jahren mehr und mehr zum Klimaaktivisten gemacht. Er gründete nun im Jahr 2020 die Initiative Ocean Rebellion, eine Klimaschutzorganisation.

Diese zwei Beispiele neuzeitlicher Aussteigerinnen zeigt die Arte-Doku.

Die One Planet Development Policy in Wales unterstützt seit 2011 Menschen, die sich für ein nachhaltiges Leben auf dem Land entscheiden. Diese walisische Politik ermöglicht die Umgehung von Flächennutzungsplänen, sodass man auf Ackerland auch wohnen darf. Dieser Vorteil ist an strenge Auflagen gebunden.

Das Wohnhaus muss klimaneutral sein, man muss sich mit Strom und Wasser selbst versorgen und die finanziellen Rücklagen haben zu garantieren, dass man auf der Bank nie ins Minus rutschen kann. Und dennoch sind es alleine in Wales bereits 40 Haushalte, die dieses Experiment wagen.

Wegen Letzterem hält sich Familie Watkinson zum Beispiel 100 Hühner, deren Eier sie verkaufen und die ihnen das nötige Zusatz-Einkommen sichern.

Eine selbstgebaute Biogas-Anlage und ein Windrad versorgen die Familie autonom mit Strom.

Schätzungen zufolge leben in Grossbritannien 75.000 Personen offgrid, also ohne offiziellen Anschluss an Strom und Wasser, nicht alle davon würden es klimabewusst begründen, so heißt es in der Doku.

Herr Sandford wiederum hat seinen Klima-Aktivismus an seine drei Kinder weitergegeben, die auf der Insel aufgewachsen sind und seit dem Schulalter im fernen London mit der Mutter leben und in den Ferien regelmäßig auf die Insel kommen. Sie setzen sich im urbanen Bereich für Nachhaltigkeit ein und engagieren sich zum Beispiel gegen Lebensmittelverschwendung.

Die Insel selbst habe ihn erst nach und nach zum Klimaaktivist gemacht, so Herr Sandford. Zu Beginn dieser bereits 30jährigen Lebenserfahrung benutzte er sogar noch einen Geländewagen, und die Stromgeneratoren ließen ihn zum Beispiel eine Waschmaschine verwenden. Als diese dann kaputt gingen, erlebte er das nur mehr als „Befreiung“.

Er unterhält eine Schafzucht auf seiner Insel.

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