Fahne von Costa Rica, blau-weiss-rot-weiss-blau

Der mittelamerikanische Staat Costa Rica ist zwei Drittel so groß wie Österreich und hat 5 Mio Einwohnerinnen.

Das Land setzt gezielt auf Nachhaltigkeit und Renaturierung – mit erstaunlichem Erfolg.

Im Bereich der Energieversorgung, der Ökologie, dem Gesundheitssystem und dem Bildungswesen geht Costa Rica schon länger mutige Schritte in Richtung Nachhaltigkeit.

Mit 2017 begann die Regierung nun auch mit einer nationalen Strategie zur Verbannung von Einwegplastik, die Müllabfuhr wurde verbessert und überall im ganzen Land wird herumliegender Müll organisiert eingesammelt.

Bereits jetzt decken erneuerbare Energien rund 98% des Elektrizitätsbedarfs. In 30 Jahren soll die gesamte Wirtschaft klimaneutral sein, Verkehr inklusive.

Gut ein Viertel des Landes steht unter Naturschutz, die Wiederbewaldung ist oberstes Staatsinteresse.

Anton Weissenhofer ist einer der vielen treibenden Köpfe hinter der Renaturierung. Als Wissenschaftler der Universität Wien gründete er im Jahr 1993, gemeinsam mit Werner Huber die biologische Forschungsstation La Gamba am Rande des Nationalparks Piedras Blancas in Costa Rica.

Sein Forschungsauftrag war es, Renaturierungskonzepte zu entwickeln.

Man betrieb keine klassische ‚Wiederaufforstung‘, betont Hr. Weissenhofer. Bäume an sich machen schließlich noch keinen Dschungel. Stattdessen versuchten die Expertinnen das ursprüngliche Ökosystem zu rekonstruieren. Eine hochkomplexe Herausforderung.

Es wurden ph-Wert, Struktur und Zusammensetzung des Bodens und Sonneneinstrahlung berücksichtigt, und das Allerwichtigste, das Wasservorkommen in Betracht gezogen. Das Experiment gelang. Die Renaturierung nimmt seitdem ihren Lauf.

Das folgende Video ist aus dem Jahr 2012 und macht Lust auf ferne Länder:

Der Dschungel breitet sich wieder aus im Land. 53% der Fläche Costa Ricas sind heute wieder waldbedeckt, Tendenz weiterhin steigend.

„Bevor Bäume gepflanzt werden können, muss zuerst die dafür notwendige Fläche freigekauft werden. Beteiligen Sie sich daher am Landkauf für den Biologischen Korridor COBIGA!“, so steht es in der Homepage ‚Regenwald der Österreicher‚ heute (Mai 2020). Ich erfahre auch, dass 100m2 zur Zeit um 60 Euro zu haben sind.

In diesem Regenwald der Österreicher (einem Teil des Naturschutzgebietes, auf dem La Gamba gelegen ist) ist es möglich, Land zu kaufen, und dieses via Urkunde an seine Liebsten zu verschenken. Vor Jahren schon habe ich damit meine Nichten und Neffen „beschenkt“, ein symbolisches Geschenk natürlich.

Im Jahr 2019 erfolgte die Auszeichnung Costa Rica’s als Vorreiter auf dem Gebiet des Klimaschutzes. Der Umweltpreis ‚Champions of the Earth‚ wurde von den Vereinten Nationen verliehen.

Siehe hier auch: ‚Nachahmenswertes Ruanda‚.