ein großer Elefantenkopf schaut direkt in die Kamera

Elephants without borders‚ ist eine Non Profit Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Zusammenleben mit Elefanten im modernen Afrika für beide Seiten, für Mensch und Elefant, möglichst fair und konfliktfrei zu gestalten. San Diego Zoo Global, aus den fernen USA, arbeitet gemeinsam mit Ersteren an der wichtigen Aufgabe. Heutzutage stellt dieses Streben nach einer friedlichen Koexistenz bereits eine echt schwierige Herausforderung dar, denn die Tiere sind es gewohnt auf ihren Wanderungen weite Strecken zurückzulegen, frei, von einer Wasserstelle zur nächsten.

Naturschützer von Elephants without Borders suchen nach kurz- und längerfristigen Möglichkeiten, diese daraus entstehenden Konflikte zwischen Elefant und Mensch zu entschärfen. Man stattete die Leitkühe mit Sendern aus, um mehr über ihre Wanderrouten zu erfahren.

Seit Generationen benützen die Elefanten auf ihren Wanderungen dieselben bewährten Pfade. Aber die Welt ändert sich, auch für die Dickhäuter. Menschen siedeln in traditionellen Elefantengebieten. (Wenn du Lust hast auf mehr Elefant, hier die 45minütige Arte-Doku „Das Geheimnis der Wüstenelefanten„.)

Die kurzfristige Lösung ist die Schaffung von sogenannten ‚Elefanten-Korridoren‘, indem man in Städten, wie z.B. in Kasane (Botswana), Wegschneisen für die Tiere freihält und einzäunt, in denen die Tiere eine Siedlung auf ihrem Weg durchqueren können. Die langfristige Lösung stellt KAZA dar. (Siehe hier, weiter unten)

Zur Orientierung benutzen Elefanten ihren feinen Geruchssinn. Wasser riechen sie bereits aus mehreren Kilometern Entfernung. Den größten Teil des Tages sind sie unterwegs. Sie nehmen sog. akustische Felder (= eine spezielle Mischung aus Tönen und Geräuschen, die zu jedem Ort genauso gehören, wie seine charakteristischen Gerüche) wahr. Diese prägen sie sich ein und werden später dadurch imstande sein, jeden Ort wiederzufinden, zu dem sie schon einmal gewandert waren. Herkömmlich spricht man vom ‚Elefantengedächtnis‘.

ein Elefant streckt riechend seinen Rüssel nach vorne, hinter ihm Busch

Ein Elefantenrüssel hat doppelt soviele Geruchsrezeptoren wie eine feine Hundenase. Tausende Muskeln und unzählige Nervenzellen verleihen dem Rüssel Fingerspitzengefühl. Sie können damit einen ganzen Baumstamm aufheben, oder, wie mit einer Pinzette, einen einzelnen Halm.

Sie trösten verwundete oder sterbende Artgenossen und stehen ihnen durch ihre Anwesenheit und durch sanfte Berührungen mit dem Rüssel und ihren Säulenbeinen bei.

„Je mehr wir über Elefanten herausfinden, desto mehr versetzen sie uns in Erstaunen. Langsam beginnen wir zu verstehen, wie komplex sie handeln. Wie intelligent sie sind. Dass sie Gefühle und starke soziale Beziehungen haben.“ (aus oben genannter Universum-Doku)

Generell ging die Population an frei lebenden afrikanischen Elefanten in den letzten Jahrzehnten rapide zurück. In 10 Jahren war die Anzahl um 30% geschrumpft. Ausser in Botswana, dort waren sie sogar leicht mehr geworden. Dieser Umstand war die Inspiration zu einer ambitionierten Lösung:

2011 wurde im Grenzgebiet von Botsuana, Angola, Simbabwe, Zambia und Namibia Einmaliges aus der Taufe gehoben. Die Regierungen dieser 5 Staaten konnten überzeugt werden, ihre bestehenden Tierreservate miteinander zu verbinden. 4 Jahre später wurde eines der größten, länderübergreifenden Schutzgebiete der Erde zwischen dem Kavango – und dem Zambezi – Fluss eröffnet. KAZA (Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area) bedeutet 44 Mio ha Land (20% größer als Deutschland) zwischen den Flüssen Kavango und Zambezi, in denen sich die Großen Wildtiere Afrikas ab nun frei bewegen können.

Der Beitrag der Tiere: sie müssen/dürfen sich bestaunen lassen von „sanften“ Touristinnen. Eine Vielfalt an Arbeitsplätzen wird dadurch generiert. Das je damit verdiente Geld fließt zur Gänze zurück in die konkrete regionale Gemeinde, wobei 60% das Gehalt der einzelnen Arbeitenden darstellt und 40% an die Gemeinschaft der Dorfbewohnerinnen geht. Eine Win-Win-Situation, für Tier und Mensch, für Individuum und Kollektiv.