ein Mann steht im Frühlings-Outfit im Senffeld und hebt lachend die Arme, im Hintergrund sieht man eine grüne Kleinstadt

Die Lebensmittelproduktion des 21. Jahrhunderts geht völlig neue Wege. Das vertikale Farming der Zukunft schont das Land, weil es das Gemüse, das Obst und auch die Kräuter indoor wachsen lässt. Die Pflanzen, die traditionell horizontal wachsen, werden hierbei einfach ab dem jungen Trieb, im Wachstum und bis zum Ernten vertikal übereinander gestapelt.

Vertikal statt horizontal, das verringert das Ausmaß der Nutzfläche um ein Hundertfaches.

Diese hängenden Gemüsefelder finden sich bereits in riesigen Industriehallen der USA, bewässert und gepflegt mithilfe von High-Tech Bewässerungs- und Nährstoffüberwachungssystemen.

Moderne Technologie überprüft also ständig die Optimierung des Wachstums, und da Maschinen keine Pausen zur Erholung brauchen, stellen sie die engagiertesten Landwirtinnen und Gärtnerinnen dar.

Indoor bedeutet auch, dass der Prozess vom Keim bis zur erntereifen Pflanze in keiner Weise von Wetterbedingungen abhängig ist. Dadurch ist es möglich

  • 95% weniger Wasser zu verbrauchen, als in der herkömmlichen Landwirtschaft benötigt wird. Das witterungsbedingte zusätzliche Bewässern fällt zur Gänze weg, auch das Waschen der Pflanzen bevor es auf den Teller kommt wird obsolet,
  • auf jegliche Form von Schädlingsbekämpfungsmittel oder Pestiziden zu verzichten. Die Pflanzen wachsen ohne Erde und ohne Insektenkontakt, also keimfrei auf,
  • die Wachstumsrate zu steigern, unter anderem mithilfe von künstlich anzupassenden Lichtverhältnissen. Dadurch kann man die Nahrungsmittelproduktion in Realzeit um ein Vielfaches steigern.

Ich lese von einer Plenty Vertical Farm, sehe ein Video dazu und staune. Einerseits ist es total nachvollziehbar, betörend verständlich, dass so die Landwirtschaft der Zukunft sein muss.

Andererseits mutet es futuristisch – fast schon utopisch – an, wenn man die vielen Industrieroboter bei der Arbeit einer Hightec-Gärtnerin sieht.

Die Produkte von Plenty, der Firma der hängenden Gemüsefelder, werden bereits erfolgreich verkauft. Matt Barnard, Jack Oslan, Nate Mazonson und Nate Storey gründeten in San Francisco diese ‚Farm‘ im Jahr 2014.

‚Plenty ist ein Kollektiv von Gärtnerinnen, Erfinderinnen, Ingenieurinnen, Künstlerinnen, Technikerinnen und Wissenschaftlerinnen, die daran arbeiten wollen, die Gesundheit der Pflanzen, der Menschen und des Planeten zu verbessern.‘, so heißt es auf der website.

Im Jahr 2018 eröffnete die erste Plenty-Halle in San Francisco und im Jahr 2021 die zweite noch viel größere Farming-Halle dieser Art in Compton, Los Angeles.

In Laramie, Wyoming, betreibt Plenty weiterhin ihre Entwicklungs- und Forschungs-Farm.

Es gibt keine saisonalen Ernteeinbußen, die Luftbedingungen in den Hallen sind keimfrei. Die Pflanzen werden nie von Hand berührt, bis sie von der Konsumentin aus der Verpackung geholt werden.

Und dann gibt es da auch noch eine Aero Farms. Andere Firma, gleiches Prinzip der vertikalen Landwirtschaft. Edward Harwood, der Pionier von der Aeroponik-Anbaumethode, David Rosenberg und Marc Oshima begannen schon im Jahr 2004 mit der Umsetzung dieser Idee. Zuerst vom Bundesstaat New York aus. Ab 2015 in Newark, New Jersey, sind sie jetzt auf Expansionskurs in Abu Dhabi mit ihrer Produktion gelandet.

Irving Fain, der Bowery Farming im Jahr 2015 in New Jersey gemeinsam mit David Golden und Brian Falther gründete, ist der dritte Anbieter des vertikalen Indoor-Gemüseanbaus in der Runde. Standorte sind hier Manhattan (New York Stadt), New Jersey und Maryland.

Die Homepage von Bowery Farming ist sehr informativ, bietet aber keinerlei Anhaltspunkt, wenn es um die Benennung des Verpackungsmaterials ihrer angebotenen Produkte geht. Genauso wie bei Plenty und Aero Farms. Vielleicht – und ich hoffe so – , weil es intrinsisch logisch ist, dass hier abbaubares Material vorausgesetzt werden darf.

Von Bowery Farming lerne ich, und es erscheint mir logisch, dass KI-Technik generell bei dieser innovativen Form der Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielt.

Wer und wie soll man schließlich erkennen, wie es den Pflanzen in einer Höhe von 20 Meter geht?!

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