neuseeländische Flagge in dunkelblau, linkes oberes Viertel ist die britische Fahne, in der rechten Hälfte gibt es im Dunkelblau vier lose Sterne

Ein junger Volksschullehrer erlebte es bewusst mit, als sein Heimatland Neuseeland im Jahr 1984 atomwaffenfrei wurde. Damit dies auch in der Zukunft so bleiben mochte, dafür begann er die Schulkinder seiner Klassen zu sensibilisieren. Er begann einzutreten für den Frieden als menschliche Kulturleistung.

Bald reiste er zu Vorträgen über das Thema ‚Atomare Abrüstung zur Sicherung des Friedens‚ immer mehr auch durchs Land und lehrte dessen Notwendigkeit.

Sein Herz und seine Überzeugungskraft zum Thema ließen ihn zum Botschafter der nuklearen Abrüstung werden.

Im Jahr 2009 bekam Alyn Ware dann den Alternativen Nobelpreis, den Right Livelihood Award, dafür, dass er sich bereits zwei Jahrzehnte lang für eine atomwaffenfreie Welt starkgemacht hatte.

Der Pazifist und Friedensaktivist aus Neuseeland arbeitet seit Jahrzehnten an der Umsetzung des Atomwaffensperrvertrags NPT und spricht auf Seminaren und Tagungen zum Thema.

„Not only talk about it“ ist seit langem sein Motto. Nicht nur reden, sondern tun.

Die Non-Profit-Orga International Press Syndicate schreibt darüber.

Mayors for Peace, eine internationale Organisation von Städten, die sich der Friedensarbeit, insbesondere der atomaren Abrüstung, verschrieben haben, arbeitet daran.

Die Middle Powers Initiative setzt sich für eine Reduzierung von Atomwaffen ein.

Das Internationale Basel Peace Office kämpft für eine atomwaffenfreie Welt.

Alyn Ware wirkt als Global Coordinator von PNND (=Parlamentarier für die nukleare Nichtverbreitung und Abrüstung :: Parlamentarians for nuclear non-proliferation and disarmament)

Spätestens seit dem Ende des kalten Krieges (*) zwischen Ost und West im Jahr 1991 kümmerte sich bei uns Niemand mehr um das Thema.

Diese letzten 30 Jahre wurde die Existenz von nuklearen Waffen einfach hingenommen, durch bilaterale politische Verhandlungen weitestgehend als kontrollierbar und daher als vernachlässigbar erachtet.

Speziell das Thema und die Absurdität des nuklearen Overkills als politischer Begriff, der meine Generation vor Entsetzen erstarren ließ, ist für junge Menschen heute schwer nachzuvollziehen.

Vertreterinnen der letztgenannten Organisationen kommen im folgenden Video zu Wort. Aus dem englischen Text will ich im Anschluss einige Aussagen frei übersetzen:

Die Menschen kümmern sich oft typischerweise nicht um unlösbar scheinende geopolitische Themen, solange sie sie ignorieren können. Wenn die daraus resultierende, zu erwarten gewesene Katastrophe passiert, dann werden sie aufmerksam, … und wundern sich, dass vorher solange nichts dagegen getan worden war.

Alyn Ware nennt den politischen Umgang mit der Atomwaffenbedrohung „dumm“. Es sei dumm, wenn Staaten die nukleare Bedrohung einer feindlichen Nation mit eigenem atomarem Aufrüsten beantworten. Und dies auch noch „effizient“ nennen!

Die internationalen Initiativen zur Atomwaffen-Abrüstung kommen immer von den atomwaffenfreien Ländern.

Es geht nicht nur um die Bedrohung durch nukleare Kriege. Es geht auch um

  • die Bedrohung durch nukleare, lokal begrenzte und für Umwelt und Mensch katastrophale Folgen von Atomwaffen-Tests.
  • die drohende Gefahr der atomaren Verstrahlung im Zuge der fehleranfälligen Lagerung des ganzen nuklearen Waffenarsenals.
  • die Gefahr von unkontrolliert austretender nuklearer Strahlung, wenn bei der Endlagerung von erloschenen, aber dennoch noch strahlenden Brennstäben aus Atomkraftwerken, Lagerungsunfälle passieren (zb durch ein Übersee- oder Tiefsee-Erdbeben).

„Nukleare Waffen stellen eine politische Waffe dar, keine militärische Waffe.“

Wir müssen den Planeten schützen vor einem nuklearen Desaster. Das ist eine der wichtigen Aufgaben von uns Menschen.

Die wichtigste Aufgabe muss es sein, Problembewusstsein in der Gesellschaft zu erzeugen. Wir müssen nicht hinnehmen, was uns widersinnig erscheint.

Wir können Etwas dagegen tun, indem wir anfangen darüber zu reden und indem wir dann mit Darüber-Reden nicht mehr aufhören.

Wir brauchen Organisationen, die sich dafür einsetzen. Wie zum Beispiel ‚Die Künstlerinnen für den Frieden‘, ‚Die Ärztinnen für den Frieden‘, Die Studentinnen für den Frieden‘ usw.

(Medellin ist eine kolumbianische Millionenstadt)

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