
Der in Wien und Graz tätige Verein VinziWerke rund um den Grazer Pfarrer Wolfgang Pucher hilft den Ärmsten der Armen. Wolfgang Pucher gründete vor bereits 25 Jahren in Graz das erste Vinzidorf. Mit dem, von ihm initiierten, herumfahrenden Vinzibus nahm er Kontakt auf zu Jenen, die schon so lange ohne Haus und Familie durchs Leben vagabundieren, dass eine Resozialisierung nicht mehr erwartet werden kann. Das Vinzidorf wurde in Graz im Jahr 1993 eröffnet und ist eine Obdachloseneinrichtung für Menschen, die durch alle Raster gefallen sind und die nirgends mehr hingehen, weil sie überall sozial verstoßen wurden.

„Hier heißen wir diese Menschen herzlich willkommen. Sie müssen nichts tun. Sie dürfen bedingungslos bleiben.“, so Hr. Pucher (im Standard-Album vom 22.12.2018)
Es folgte der Aufbau weiterer sozialer Einrichtungen, wie:
VinziBett (Nachtschlafstelle)
VinziHaus (Anlaufstelle für Hilfesuchende)
VinziHelp (Rechtliche und finanzielle Unterstützung für Frauen)
VinziMarkt (zwei Sozialmärkte)
VinziMed (Krankenstube mit ärztlicher Betreuung)
VinziNest (Notschlafstelle für Ausländer) VinziSchutz (Notschlafstelle für Ausländerinnen)
VinziShop (Verkauf von gebrauchten Kleidungsstücken)
VinziTel (Obdachlosenhotel zur Überbrückung von kurz- bis mittelfristig lösbaren Wohnprobleme)
VinziPort (Notschlafstelle für EU-Bürger)
VinziPasta (Nudelmanufaktur in Hostice, Slowakei, Vermarktung in Graz)
In Wien gründete er VinziRast-CortiHaus und VinziBett (Notschlafstellen für Obdachlose), sowie im Jahr 2008 den Sozialmarkt Vinzimarkt. Diese Initiativen sind Teil der international tätigen katholischen Vinzenzgemeinschaft.
Vor zwei Wochen wurde jetzt auch in Wien im 12. Bezirk ein Vinzidorf eröffnet, welches erst durch die Beharrlichkeit des Wiener Architekturbüros Gaupenraub +/- und erst im vierten Anlauf möglich gemacht wurde. Die Finanzierung der acht Quadratmeter großen Wohnboxen wurde zum Teil durch Ziegelspenden von Wienerberger und Fensterspenden von Internorm unterstützt und die Gebäude wurden von der HTL Mödling, im Rahmen eines Semesterprojekts, eigenhändig zusammengezimmert. Das Projekt wird auch hier zum Großteil über Spenden finanziert und gibt Männern ein Zuhause, die soziale und räumliche Nähe nur mehr schwer aushalten. Sogenannte „gescheiterte Existenzen“ finden hier, oft nach Jahren auf der Straße, wieder ein Zuhause.
Über das Wiener Vinzidorf habe ich noch keine Videos gefunden (nur den Artikel dazu im Standard-Album vom 22.12.2018), beide Videos hier stammen daher aus dem Grazer Vinzidorf. Zum Abschluss darf ich dir noch Herrn Wolfgang Pucher vorstellen in einem Video zur Wohnform VinziTel. Er spricht die Tendenz von uns Menschen zu verallgemeinernden Schlussfolgerungen an. Er meint aber auch, dass wir uns davor wappnen können, zu voreilig zu urteilen.
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