ein Tischler hobelt, in Großaufnahme nur der Hände

Schleifpapier und Hobel als Antwort auf die Wegwerfgesellschaft und als Hommage an das Prinzip des Upcycling. … Ich erfuhr von den zwei Freunden, Mark Vomberg und Philip Dabbert, aus der Zeitung.

In der Wochenzeitung Die Zeit war am 12. September 2019 in Ausgabe N°38, in der Serie ‚Wer rettet das Klima?‘, Wirtschaft, ‚Sie machen den Anfang ‚, im Artikel von Laura Cwiertnia mit der Headline ‚Die Handwerker ‚ von ihnen zu lesen.

Herr Vomberg, der durch die Arbeit seiner Mutter wusste (sie leitet einen Recyclinghof), dass sehr viele Schränke, Kommoden oder Tische weggeworfen werden, die oft nur mäßig schadhaft sind, erzählte seinem Freund, dem Hobbytischler und BWL-Student Herrn Dabbert, am Rande eines Festivals davon und beide beschlossen im Jahr 2018, etwas dagegen zu tun.

Beziehungsweise: etwas daraus zu machen.

Was, wenn sie die Möbel gemeinsam retten würden und Andere davon profitieren könnten? – dieser Ansporn führte zur Tat.

‚Der Gedanke ließ die beiden Männer aus Köln nicht mehr los. Und heute ist ihre fixe Idee Realität. In einer 200-Quadratmeter-Werkstatt, die sie sich mit anderen teilen, restaurieren Vomberg und Dabbert jetzt Möbel, die sie zuvor auf dem Recyclinghof oder bei Haushaltsauflösungen gefunden haben. Alte Bauernkommoden, Sideboards der Sechzigerjahre, Retro-Arzneischränke aus Metall. „Den meisten Leuten ist der Aufwand zu groß, die Sachen bei eBay reinzustellen“, sagt Vomberg, „also schenken sie sie uns.“ ‚ (Die Handwerker, Laura Cwiertnia)

Jedes restaurierte, upgecycelte Möbelstück stellen die Beiden dann auf ihre Facebook-Seite ‚Möbelkiste vom Dabberg‚ und bieten das Teil um kleines * Geld zum Verkauf an. Die Idee schlug ein, füllte offenbar eine Trend-Lücke.

‚ „Die meisten Möbel sind nach zehn Minuten weg“, sagt Vomberg.‘ (Die Handwerker, Laura Cwiertnia)

(* Sie unterbieten vergleichbare Möbelstück-Preise bei Ikea und diese sind bei Bedarf sogar verhandelbar)

Die beiden Freunde wollen damit nicht reich werden, machen diese Arbeit wegen ihrer Freude daran und als Nebenverdienst.

‚Vomberg und Dabbert wollen auch Möbeln ihren Wert zurückgeben. Darum schreiben sie bei jedem Stück, das sie anbieten, ein paar Sätze zu dessen Geschichte dazu. ‚ (Die Handwerker, Laura Cwiertnia)

‚Anfangs waren die Kunden vor allem Studenten, später kamen junge Mütter dazu, inzwischen schreiben auch viele Ältere. Und in der Werkstatt sind sie immer seltener allein. Freunde kommen vorbei, basteln selbst etwas. Möbel aus Müll etwa oder kunstvoll verzierte Schränke!‘ (Die Handwerker, Laura Cwiertnia)

Ein Nein zur Wegwerfgesellschaft findest du auch im Beitrag ‚Aus kaputt mach repariert`.