Lehm-Handabdrücke auf ungehobeltem Holz

Die Brückenschule in Wien-Liesing, Dirmhirngasse 138, geht mit ihren Schülerinnen zum Lernen regelmäßig in den Wald. Von Outdoor-Pädagogik als Gewaltschutzprojekt an einer Schule, davon mussten die Behörden vor mehr als 10 Jahren erst einmal überzeugt werden. Für das nachhaltige Lernen im Wald bedurfte es der Formulierung einer offiziellen Terminologie der Waldpädagogik. Die zusätzliche fachspezifisch ausgebildete Lehrkraft will bezahlt werden und die Kosten für einzelne Exkursionen muss die Schule übernehmen können, damit Chancengleichheit gewahrt bleibt.

Seit ganzen 9 Jahren schon ermöglicht es die Direktorin Sylvia Vogt mit ihrem Lehrerinnen-Team, dass die Schülerinnen der ersten Klassen das Schulfach ‚Wald‘ vor Ort unterrichtet bekommen. Im Zwei-Wochen-Rhythmus verbringen die Kinder je einen ganzen Tag gemeinsam im Wald.

Mit den Schülerinnen der sechsten Klasse schafft es die Schulorganisation immerhin noch einmal pro Monat rauszugehen.

. . . ‚Danach versuche man, die pubertierenden Teenager über den naturwissenschaftlichen Schwerpunkt der Schule abzuholen, sagt die Direktorin.‘ (Der Standard-online v. 14. Juni 2021, International, S 6, ‚Die 2A lernt heute im Wald‘, eine Reportage von Karin Riss)

‚Am Beginn des Schulschwerpunktes stand eigentlich ein Problem: Direktorin Sylvia Vogt hatte Kinder aus 26 Nationen im Haus, Onlinemobbing war damals ein Riesenthema. Überforderte Eltern, ratlose Lehrkräfte – eine verfahrene Situation. „Ich habe also etwas gebraucht, wo alle glücklich sind, wo die Kinder einen freien Kopf bekommen“, erinnert sich Vogt. Bei einem Blick in die Zeitschrift Geo habe es damals klick gemacht: Auf dem Cover hing ein Kind vom Baum, „. . . und ich wusste: Die Kinder müssen raus!“ ‚ (Der Standard-online, siehe oben, ebenda)

Sie gehen bei jedem Wetter hinaus . . . und es wird auch benotet.

(die beiden Videos sind unterschiedliche, auch wenn sie sich das gleiche Introbild teilen)

Das Lernen in der Natur hat an der direkt am Stadtrand gelegenen Mittelschule einen hohen Stellenwert. Outdoor-Pädagogik entspannt und verbindet über jedwede sozialen Grenzen hinweg.

‚Sie kennen den Weg zu „ihrem“ Wald, wo sie auf Einladung des Besitzers den „Unterricht“ abhalten dürfen.‘ (Der Standard-online, siehe oben, ebenda)

Der Vormittag im Wienerwald regt die Sinne an. Man lauscht dem Balzruf des Kuckucks. Man riecht die Blätter, das nasse Gras. Man schaut sich den Keimling einer Eichel an. Eine Raupe auf der Jacke eines Kindes gibt ungeplanten Unterrichtsstoff.

„Ich erreiche die Kinder nicht nur über das Kognitive“, sagt die Zoologin und Pädagogin Frau Lechner in der Reportage von Karin Riss (Der Standard-online, ‚Die 2A lernt heute im Wald‘, v. 14.6., siehe oben).

(die beiden Videos sind unterschiedliche, auch wenn sie sich das gleiche Introbild teilen)

Das folgende Video zeigt dir, wie diese Mittelschule ihren naturwissenschaftlichen Schwerpunkt in ein homogenes Spektrum an Ausbildungsmöglichkeiten einbettet.

Und ich höre von ungewohnten und umso erfreulicheren Ansprüchen an Schule, wie: „multikulti“, „Spaß“, „Persönlichkeitsentwicklung“, „lebenslanges Lernen“ und „kompetenzorientiert“.

Im Anschluss passen die Beiträge ‚Selbstwirksam auf hoher See‚ und ‚Nicht Egal‚ thematisch gut dazu.