traditionell geschmückte Rebecca Lolosoli, die kenianische Frau

Rebecca Lolosoli hat 1990 ein Dorf für Frauen und ihre Kinder gegründet. Für Frauen, die von unterschiedlicher häuslicher Gewalt (von drohender Beschneidung bis prügelnden Ehemännern nach Vergewaltigungen) davongelaufen waren. „Umoja Uaso„, so der Name des Dorfes mit 10 ha Grundbesitz, bedeutet „Einheit“ am Fluss Uaso-Nyiro, des Dorfes Lebensader, und liegt in der Provinz Samburu, nördlich von Nairobi.

Frau Lolosoli sieht auch den politischen Auftrag, der sie immer wieder in die 350 km entfernte Hauptstadt Nairobi führt, um an politischen Veranstaltungen teilzunehmen, um gegen Genitalverstümmelung an Mädchen, gegen Zwangsehe und generell gegen die Herrschaft der Männer über ihre Frauen zu kämpfen. Sie ergreift jede Chance, um auch international auf die Belange der kenianischen Frauen aufmerksam zu machen.

Zu den politischen Aktivitäten dieser selbstbestimmten Frauen „gehört auch die Klage gegen die britischen Soldaten, die in den 1980er und 90er Jahren nach Lolosolis Aussage über 1000 Samburu-Frauen vergewaltigt haben“ (Wikipedia). (Anm.: … die eigenen Männer hatten sie daraufhin als „beschmutzt“ und auch aus Angst vor Aids aus dem Haus gejagt)

Vor Ort setzt sie auf Bildung durch den Bau einer Schule, welche auch die Kinder der umliegenden Dörfer aufnimmt, und monetäre Unabhängigkeit durch Verkauf von traditionellem Schmuck, bei Selbstversorgung.

Diese einstündige (52min.) Reise aus dem Jahr 2006 ins afrikanische Land Kenia zeugt von soviel Frauensolidarität, dass sie jede einzelne Minute wert ist. Mach es dir gemütlich und genieße soviel selbstermächtigende weibliche Eigeninitiative. (ein zusätzlicher Klick auf „auf youtube ansehen“ und los geht`s)

Ich will hier noch auf ein zweites Video aus dem Jahr 2015 verweisen, welches belegt, dass in der Folge weitere Frauendörfer, mit Unterstützung von Frau Lolosoli entstanden sind. Im Nahbereich von Umoja gelegen, von diesem ersten Dorf inspiriert, jedoch unterschiedlich konzipiert.

In Nachami („Liebe“) z.B. wohnen die Frauen als Chefinnen mit ihren kooperierenden, einsichtigen Männern zusammen, in Supalake gibt es ebenfalls Männer, sie sind jedoch eindeutig untergeordnet, als körperlich härtere Arbeiter gebraucht, aber ohne Besitz oder Mitspracherecht. Über das letzte Dorf Nang’ida geht die sozialrechtliche Balance zwischen Mann und Frau nicht eindeutig hervor. Jedes dieser Dörfer verfügt als selbstverständlich über eine Schule. …. für weiterführend Interessierte.