Im Habibi & Hawara wird eine österreichisch-orientalische Fusionsküche geboten, zwei Küchenchefs zeichnen für die Speisenauswahl im Restaurant verantwortlich. Josef aus Österreich und Munir aus Syrien. Sie kreieren gemeinsam die Menü-Kompositionen und die Gäste freuen sich über soviel geschmackliche Variation als Outcome von gelungener Inklusion.
Diese bikulturelle Geschäftsidee verbindet österreichische Gemütlichkeit mit arabischem Flair, und tut das mittlerweile in drei * Filialen. Und gibt Flüchtlingen eine echte Chance in ihrer neuen Heimat.
( * Jänner 2023: die wirtschaftlich schwierige Corona-Zeit mit ihren Auswirkungen: ‚Vier der fünf (!) Restaurants der Habibi&Hawara-Kette sperren zu. Nur ein Standort, der in Wien Landstrasse soll erhalten bleiben.‘ – lese ich im Standard.)
Martin Rohla ist der Mastermind, also der „Oberhawara“ (nach seiner Eigendefinition) hinter der Lokalkette.
Begonnen hat alles 2015 mit dem Verein ‚Hosten statt Posten‘ der Caritas und der Diakonie: Die Initiatorinnen Martin Rohla und Katha Häckel-Schinkinger luden regelmäßig Geflüchtete dazu ein, sich einen Nachmittag lang am Gelände des Vereins ‚Stadtflucht Bergmühle‘ (mit Herbst 2022 ist die Homepage ‚tot‘, –>> der Verein zerschlagen?) von den Strapazen der Flucht zu erholen. Angesichts der vielen Menschen mit Potenzial und Talent, denen sie dort begegneten, wurde die Idee entwickelt, diese zu fördern, indem man ihnen das Handwerkszeug des Unternehmertums beibringt.
Integration mit Mehrwert, Inklusion inbegriffen. Basierend auf den drei Säulen der Nachhaltigkeit (soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung) sollte ein „Unternehmensgründungsinkubator“ (Inkubator = hier: Brutstätte) für Flüchtlinge etabliert werden.
Als es an die Namensfindung für dieses Social Business-Konzept ging, wurde begeistert entdeckt, dass das Wort Freund im Arabischen, Habibi, die gleiche Wortwurzel hat, wie das wienerisch-jüdische Hawara.
Die Wurzel liegt im Hebräischen ‚Haber‘, was eben Freund bedeutet.
Bei Habibi & Hawara, wen wunderts, steht soziale Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. „Das Wichtigste ist, den Mitarbeitern eine gute Ausbildung zukommen zu lassen“, meint der Biobauer und Social Angel (= Social Angels sind Bürgerinnen, die sich dem Gemeinwohl nachhaltig verpflichtet fühlen) Herr Rohla.
Dennoch wird auch soviel wie möglich mit biologischen Produkten gekocht.
In allen Lokalen sind Geflüchtete Mitgesellschafterinnen, ein schmackhaftes Projekt erfolgreicher Inklusion.
Ein weiteres Beispiel erfolgreicher Inklusion bietet der Beitrag ‚Freiheitskampf Shinergy‚.
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