Im Gender Development Index (Entwicklungsindex der Geschlechter) 2015 der Vereinten Nationen ( …, der die Unterschiede zwischen Mann und Frau anhand des sozioökonomischen Entwicklungsstandes misst) nimmt Ruanda den Spitzenplatz unter allen Entwicklungsländern ein und erzielt sogar bessere Werte (= höhere Gleichheit der Geschlechter) als Länder wie Deutschland oder Frankreich. (siehe wikipedia zu Ruanda) Die Frauen aus dem Land der tausend Hügel ergriffen nach dem Genozid 1994 die Initiative und machten aus der Krise eine Chance.
Das Video, wenn auch wieder 45 Minuten lang, führt dich mit schönen Bildern und moderner afrikanischer Musik auf die Reise in ein fernes Land, welches von Zeit zu Zeit auch wieder ganz nahe scheint.
40% der Unternehmen in Ruanda sind heute in weiblicher Hand. Vielerorts haben sich Frauen nach dem Völkermorden der Männer, 1994 (…, der Hutus an den Tutsis, im eigenen Land), zu Frauenkooperativen zusammengeschlossen. Mithilfe einer amerikanischen NGO kauften sich z.B. 100 Witwen gemeinsam Land, begannen dort Erdnüsse anzubauen und sichern durch deren Verkauf seither ihr Überleben. Die Kooperative hilft schwächeren und ärmeren Frauen im Dorf, die sich nicht selbst ernähren können, und schafft es darüber hinaus noch zu expandieren. Sie ist basisdemokratisch organisiert.
„Für das Dachdecken (des neuen Ziegenstalls) brauchen wir noch die Männer, den Rest schaffen wir alleine.“
Täter und Opfer müssen Seite an Seite leben, so wie im Österreich der Nachkriegszeit. Die ruandische Regierung verbietet der Bevölkerung, sich Hutu oder Tutsi zu nennen. Alle sollen gleichberechtigte Ruander und Ruanderinnen sein.
Eine Frau hat den Kaffeehandel ihres ermordeten Mannes übernommen und führt das Geschäft mit großem Erfolg, obwohl sie ihre Kaffeelieferantinnen fair entlohnt und auch schon mal Prämien für gute Qualität auszahlt. Die Vorarbeiterin in ihrem Betrieb: eine Frau.
Eine Theatergruppe in der Hauptstadt Kigali arbeitet den Völkermord auf, auf dass es nie wieder passiere. Die Leiterin der Gruppe weiß, man muss trauern und verarbeiten (= darüber reden/ike), bevor man weitermacht, „sonst bleibt der Schmerz in dir“.
Eine Frau leitet ein Waisenhaus für 800 Kinder und teilt das Vorhaben der Regierung, die Trennung in Hutu und Tutsi zu überwinden.
Wir sind nur Fremde auf dieser Welt und werden sie eines Tages sowieso wieder verlassen.
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