drei Frauen und zwei Männer schauen interessiert in einen Laptop. Drei davon stehen und ein Mann und eine Frau sitzen davor, mit Papers in der Hand. Im Hintergrund sieht man ein Fenster mit Vorhang, eine typische Büroatmosphäre.

Es wird gefühlt sehr viel über das Thema Klimakrise gesprochen in den Medien. Anlässlich der alljährlichen Studie von Ö3 für 2023 wurden junge Menschen zwischen 16 und 25 befragt, wie sie zum Thema Umweltkrise stehen.

Von 40.000 Menschen, die sich zu differenzierten Interviews bereit erklärten, gaben 80% an, dass ihnen das Thema sehr wichtig ist und dass aber leider viel zu wenig dagegen getan werde von der Politik.

„Gleichzeitig sagen sie aber auch, sie fühlen sich zuwenig informiert zu dem Thema von den Medien.“ (Hildegard Aichberger von Ökostrom)

Die Gallup-Umfrage, vom Medienhaus Wien im Jahr 2022 beauftragt, kommt zum gleichen Ergebnis. Frau Kropshofer berichtet, dass dort 70% der Befragten angaben, dass sie das Thema sehr interessiere. 40% davon vermissten ausreichende Information dazu in den Medien.

Katharina Kropshofer spricht von der Verantwortung der Medienvertreterinnen, der Autorinnen und Kommentatorinnen, sich selbst in dem Bereich der Klimakrise umfassend zu bilden. Die vielfach vernetzten und komplexen Informationen zu Klimaphänomenen in Artikeln verständlich aufbereiten zu können, sei eine Herausforderung, der es sich zu stellen gälte. In Interviews mit Politikerinnen sei es ebenso essentiell notwendig, gezielte und vorinformierte, weiterführende Fragen stellen zu können.

Es bedarf einer breit aufgestellten Bewusstseinsbildung, eines etablierten Grundverständnisses in den Redaktionen. Nur so könne man die Leserinnen fachgerecht informieren.

Die Schwierigkeit des Themas für den Journalismus ist, dass die Umweltagenda in Wechselwirkung zum Menschen derart riesig und vielschichtig ist. Die Klimakrise beinhaltet unendlich viele Facetten, eingebettet in alle Bereiche unseres Lebens. Sie zeigt sich demgegenüber aber auch immer wieder in höchstem Maße abstrakt.

Der ‚Falter‘, die ‚Heute‚ und die ‚Kleine Zeitung‚, haben zb bereits schon eigene Ressorts zum Thema. Es gibt neuerdings eine ‚ZIB Magazin Klima‚ jeden Samstag.

In der APA gibt es eine Klima-Koordinatorin, die ressortunabhängig entscheiden kann: was ist heute die Wirtschafts-Relevanz der Klimakrise?, was ist die Politik-Relevanz der Klimakrise?, etc.

Es tut sich viel in der Medienlandschaft.

Letzten Endes ist heutzutage jedes Thema auch ein Klimathema. Man kann bei jedem Thema die Querverbindung zur Klimakrise ziehen, wie zum Beispiel auch bei der Flüchtlingskrise.

Obwohl schon Einiges passiert in die richtige Richtung, gibt es immer noch sehr viele Bereiche, wo man der Komplexität des Themas noch lange nicht gerecht wird.

An laufenden Beispielen fällt auf, dass das aufgeklärte und vernetzte Verständnis zum Thema noch sehr verbesserungswürdig ist und dass dadurch auch immer wieder Chancen verpasst werden.

Frau Kropshofer apelliert auch an Wirtschaftsjournalistinnen, sich umfangreich im Voraus zu bilden, um im Interview mit einer Politikerin die richtigen Nachfragen stellen zu können, um eventuelle Widersprüche klar benennen zu können – zwischen Politikersprech und wissenschaftlichen Tatsachen.

Von der Politik wird zu leicht der Eindruck erzeugt: wir müssen ohnehin nicht soviel ändern, es wird schon nicht so arg werden, wir können am gewohnten gesellschaftlichen System der white supremacy festhalten.

Hildegard Aichberger, die Interviewerin von ökostrom, spricht sogar anhand eines Beispieles davon, dass Politikerinnen schon auch mal zu klaren Unwahrheiten greifen. Da würde sie sich Journalistinnen wünschen, die diese als solche in der Sekunde aufzudecken in der Lage wären.

(Video oben/ ‚Freitag in der Arena‚ von und mit Ökostrom/ Minute 11.20: Aichberger: „Es werden bewusst Unwahrheiten behauptet.“)

Ad Vielschichtigkeit des Thema’s:

  • Autoindustrie und E-Fuels, von der Politik dargestellt als Lösungsmöglichkeit für den Verkehr (letzteres ist schlicht unwahr, weil für den Individualverkehr viel zu teuer)
  • Das Individuum kann die Klimakrise lösen, ad CO2-Fussabdruck – Mythos (… in die Welt gesetzt von BP)
  • Resignation, Verleugnung, Klimaaktivismus gegen die Bedrohung (ab Minute 17.00)
  • KlimaFlüchtlinge sind Wirtschaftsflüchtlinge sind unser Aller Verantwortung.

Von Politikerinnen gewünschte Narrative gehören entkräftet und umdefiniert, der Realität angenähert.

Der ‚Klimarat der österreichischen Bürger und Bürgerinnen‘ tagte im Jahr 2022 und erarbeitete, von Expertinnen im Vorfeld umfassend informiert, Maßnahmen für eine Klimaneutralität bis 2040. Diese durchgehend effektiven Vorschläge des Endberichtes werden in obigem Video genauso erwähnt wie die Tatsache, dass diese Maßnahmen (im Link Seite 59 – 90) noch auf ihre Umsetzung warten. Beginn nicht in Sicht.

…….. und dann ist da noch Verena Mischitz in ihrem TedTalkJede Story ist eine Klima-Story‚:

Ähnliche Beiträge dazu: ‚Wann, wenn nicht jetzt?‚ und ‚Bremsenergie‚.