eine afrikanische Bäuerin schaut lächelnd in die Kamera, sie hat ein braunes Kleid an, knöchellang mit hellgrünen Spiralen gemustert. Sie steht auf einem kahlen Feld, im Hintergrund unscharf einige Bäume.

2010 ging sie erstmals online, die Bildungs-TV-Show ‚Shamba Shape Up‚, die Bäuerinnen in Kenia beim Führen ihrer Landwirtschaft fachgerecht unterstützt. Antworten auf Fragen zum richtigen Pflanzen-Anbau oder zur artgerechten Tierhaltung helfen den Landwirtinnen. Die TV-Zuseherinnen, ebenfalls Farmerinnen oder auch bloße Hobby-Gärtnerinnen bekommen gleichzeitig hilfreiche Anleitung für den privaten Gemüseanbau.

David Campbell, der Brite der seit mehr als 40 Jahren in Kenia lebt, arbeitete zu Beginn seiner Zeit im Land für die britische Regierung, gründete danach die Produktionsfirma Mediae, mit der er Radioshows produzierte. Als das Fernsehen im ländlichen Ostafrika populär wurde, sattelte er um.

Um das Jahr 2000 herum waren Reality-TV-Shows sehr beliebt geworden im afrikanischen Land um den Äquator. Herr Campbell generierte daraus sein Erfolgsmodell:

Das Bedürfnis der Menschen nach Information. Die Landbewohnerinnen die von ihrer Landwirtschaft zu leben versuchen sind begierig nach praxisdienlicher Weiterbildung und gleichzeitig bietet jede Show Unterhaltung für Aussenstehende.

Shamba Shape Up war innerhalb kürzester Zeit sehr erfolgreich.

In einer Serie wird zum Beispiel das Anliegen von Kleinbäuerinnen aufgezeigt, ihre Produkte selbst zu vermarkten. Dabei kann es sich lohnen, Partnerschaften mit Gemüsehändlerinnen einzugehen, die eine Produktabnahme im Voraus garantieren.

Tonny Njuguna moderiert mit unterschiedlichen Kolleginnen im Jahr 2024 die Show im 13. Jahr der Ausstrahlung.

ein alter aus einzelnen Steinen aufgeschichteter Brunnenschacht mit Holzkonstruktion als gebogenes Dach oben drüber. Rundherum ist ein mit losen Steinen ausgelegter Fusspfad, Die ganze Szene ist von viel Grün umgeben.

Ob es um das richtige Futter für die Kühe geht, wie man seine Farm an die Klimakrise anpasst oder wann es sinnvoll ist sich gegen Ernteausfälle zu versichern, all dieses wichtige Learning hat Herr Njuguna mitgebracht, wenn er je drei Tage lang direkt ab Hof dreht.

Gesendet wird einmal wöchentlich.

Und natürlich geht es um die Klimakatastrophe, von der die Bäuerinnen über die Erträge ihrer Landwirtschaft am meisten abbekommen.

Daher sind hier als Sponsorinnen der ganzen Idee zu nennen: CGIAR, die bereits im Jahr 1971 gegründete ‚Beratungsgruppe für Internationale Agrarforschung‚, und deren Agenda CCAFS ( Climate Change, Agriculture and Food Security).

Kenia liegt in Höhe des Äquators, die Landschaft haben Vulkane geprägt, die Böden sind gut und es regnet viel. Landwirtinnen tun Alles dafür, dass ihre Arbeit Früchte trägt.

Und sie bekommen konstruktive Hilfe durch Weiterbildung in moderner, nachhaltiger Bewirtschaftung von dieser erfolgreichsten Reality-TV-Show im Land.

‚ „Shamba“ bedeutet Farm in der Landessprache Kisuaheli, „shape up“ ist Englisch und heisst soviel wie ‚aufmotzen‘.

Allein in Kenia schauen Woche für Woche bis zu neun Millionen Menschen zu – und das bei 55 Millionen Einwohnern. Das Format ist so erfolgreich, dass Shamba Shape Up mittlerweile fast in jedem großen kenianischen Fernsehsender Nachahmer hat und das Original in andere ostafrikanische Länder exportiert wird.‘

( aus Die Zeit N°51 v. 30. November 2023, S 42/43, Wissen, Pimp My Farm)

Einfache Anweisungen für HowToDo:

‚Seit 13 Jahren läuft Shamba Shape Up nun schon. Campbells Team hat die Farmen Hunderter Kleinbauern im Land aufgemotzt. Das Programm läuft im wichtigsten Fernsehsender des Landes, es gelingt ihm, wissenschaftlich fundierte Informationen dorthin zu bringen, wo andere Wissensvermittlung es schwer hat – und unterhält dabei.‘ (aus Die Zeit, Pimp My Farm, siehe oben)

Und in einem sind wohl alle Bäuerinnen weltweit gleich gestrickt, spätestens wenn ein Stadtmensch kommt, …. und Herr Campbell hat dies verstanden, denn:

‚ „Wir gehen nicht zu einem Bauern und sagen ihm, was er alles falsch macht. Wir kommen und sagen, wie großartig es ist, was er leistet. Und dass es noch ein bisschen besser geht, wenn er dies macht und jenes versucht.“ ‚ (Die Zeit, Pimp My Farm)

Die Sendung ist mittlerweile derart etabliert, dass sich daraus iShamba, eine Art personalisierte Beratung für Farmerinnen, entwickelt hat.

Das Programm iShamba ermöglicht 500.000 Bäuerinnen sich in WhatsApp-Gruppen telefonisch auszutauschen, sich also direkt und gegenseitig zu unterstützen und zu informieren.

Im Büro von Campbells Produktionsfirma Mediae in Nairobi sitzen ausgebildete Agrarwissenschaft-lerinnen und beantworten Fragen zum Thema Landwirtschaft in der Klimakrise.

Es gibt Episoden in Englisch und in Kisuaheli.

Hier zeige ich dir die 11. Episode (in englisch) der 13. Staffel:

Im Anschluss passende Beiträge: ‚Ein Bauernhof als Hauptgewinn‚, ‚Hof sucht Bauer‚ und ‚Bauernhof kreativ‚.